Dr. med. Rüdiger Schug
Facharzt für Gynäkologie und Geburtshilfe
Gynäkologischer Endokrinologe und Reproduktionsmediziner
Belegarzt Abteilung Gynäkologie am Krankenhaus Wegscheid für minimalinvasive gynäkologische Chirurgie
- Endometriose
- Myomtherapie
- Urogynäkologie
Oberarzt Krankenhaus Rohrbach (Austria)
Mitglied in der Arbeitsgemeinschaft für Zervixpathologie und Kolposkopie (AG-CPC)
Mitglied in der Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin (DEGUM)
Dr. med. Philipp Bornebusch
Facharzt für Gynäkologie und Geburtshilfe
Psychosomatische Grundversorgung
Fachgebundene Genetische Beratung
Mitglied in der Deutschen Menopause Gesellschaft e.V.
Der Kinderwunsch ist für viele ein sehr existenzieller Wunsch. Wie stark oder auch wie belastend der Kinderwunsch sein kann, wird häufig erst klar, wenn sich der Wunsch nach einem eigenen Kind nicht zu erfüllen scheint.
Statistischen Daten zufolge ist jedes zehnte Paar ungewollt kinderlos. Der Anteil an kinderlosen Frauen steigt stetig und liegt aktuell bei ca. 21%, also knapp über ein Fünftel.
Leider fehlt zum Großteil das Wissen über die eigene Fruchtbarkeit. Dies führt einerseits zum zu langen Hinauszögern der Umsetzung des Kinderwunsches und andererseits der zu späten Zuhilfenahme bei Nichtgelingen.
Im Durchschnitt liegt das Alter bei Erstgebärenden bei ca. 30 Jahren. Dabei ist zu bedenken, dass mit 27 Jahren begonnen werden sollte, um die größtmögliche Chance auf zwei Kinder zu haben, und mit 23 Jahren, wenn man gar eine Familie mit drei Kindern plant. Zum einen liegt diese Tatsache darin begründet, dass die Eizellqualität nach 35 Jahren drastisch sinkt und das Fehlgeburtenrisiko stark ansteigt, und zum anderen, dass neben dem Alter auch andere, männliche Ursachen hinzu kommen.
Allgemein gesprochen liegen die Ursachen einer ungewollten Kinderlosigkeit bei Frau und Mann gleichmäßig verteilt vor. Bei 10% liegt es an beiden Partnern des Paares und bei weiteren 10% bleiben die Ursachen unbekannt.
Wann sollte ich oder wir uns fachlichen Rat und Hilfe holen?
Wenn nach 6 Monaten keine Schwangerschaft eintritt, wird eine Vorstellung empfohlen. Ab einem Alter von 35 Jahren und/oder Zyklusauffälligkeiten ggf. schon nach drei Monaten.
Das wirklich Belastendste an der Kinderwunschtherapie ist das „Geduld haben“ müssen, nicht immer und unbedingt die Therapie an sich.
Dr. med. Rüdiger Schug Reproduktionsmediziner
Der Ferticheck
Sie wollen wissen, wie es mit Ihrer Fruchtbarkeit aussieht, und interessieren sich für eine individuelle Beratung für Ihre Familienplanung ?
Durch eine ausführliche Anamnese sowie darauf abgestimmte Labor- und Ultraschalluntersuchungen und die Messung der Eizellreserve (AMH) können wir z.B. einen zu frühen Eintritt in die Wechseljahre (POI) und daraus resultierende Probleme voraussehen. Auch eine Beratung im Sinne von Lifestyle-Modifikationen oder Ernährungsberatung bieten wir in diesem Rahmen an. Häufig können dadurch wertvolle Vorsorge- oder Kontrolluntersuchungen bis hin zu frühen und somit meist weniger invasiven Therapien eingeleitet werden, um später nichts zu verpassen.
Manchmal hilft es, mehr über das Thema Fruchtbarkeit und Kinderwunsch zu wissen und auch zu verstehen, um für sich die richtigen Entscheidungen zu treffen.
Der Check beinhaltet:
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- ausführliche Eigen- und Familienanmnese
- Messung der Eizellreserve (Anti-Müller-Hormon und Inhibin B)
- Ultraschalluntersuchungen von Eierstöcken und Gebärmutter (Früherkennung von noch kleinen Muskelknoten, sog. Myomen, oder einer beginnenden Adenomyose der Gebärmutter etc.)
- Therapieempfehlungen, z.B. hormonelle Therapien, bis zur Umsetzung des Kinderwunsches, um z.B. Erkrankungen der Gebärmutter, wie eine Adenomyose uteri, zu minimieren
- Tipps zur Ernährung und zur „Lifestyle-Modifikation“
- Was muss ich vor einer Schwangerschaft bedenken, damit ich mir während einer Schwangerschaft keine Sorgen zu machen brauche?
Basisdiagnostik bei unerfülltem Kinderwunsch
Bei der Frau:
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- Ausführliche Eigen- und Familienanamnese
- Es werden zwischen dem 3. und 5. Zyklustag sowie am 22. Zyklustag Hormone im Blut bestimmt. Welche Hormone untersucht werden, richtet sich nach vorhandenen Auffälligkeiten und Beschwerden.
- Bestimmung des TSH-Wertes (Schilddrüse)
- Chlamydientiter im Blut
- Nachweis von 2 Rötelnimpfungen im Impfpass oder ein ausreichender Titer aus dem Blut
- Ultraschall des Uterus und beider Ovarien
Beim Mann:
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- Ausführliche Eigen- und Familienanamnese
- Spermiogramm
Terminvereinbarungen Frau Lena Freund, Praxis Hauzenberg unter +49(0) 85 86 – 97 50 02 0
In den meisten Fällen reicht diese Basisdiagnostik aus, um eine geeignete Therapie für das Paar festzulegen. Je nach geplantem Vorgehen oder gefundenen Auffälligkeiten in der Basisdiagnostik müssen weitere Untersuchungen folgen.
Unter Umständen kommen initial zur Basisdiagnostik noch serologische Untersuchungen z.B. Hepatitisserologie etc. hinzu.
Welche Leistungen von der Kasse übernommen werden und welche als Selbstzahlerleistung (IGeL) zu zahlen sind, erfahren Sie telefonisch oder direkt vor Ort.
Verkehr zum Optimum (VZO) im natürlichen Zyklus oder mit milder Stimulation
Wie schon aus der Überschrift zu sehen ist, versucht man hierbei den optimalen Zeitpunkt für den Geschlechtsverkehr zu ermitteln oder gar herbeizuführen. Da die Eizelle im Schnitt die nur kurze Lebenszeit von zwölf Stunden besitzt, sollte der optimale Zeitpunkt so gewählt werden, dass vitale Spermien die Eizelle kurz nach Eisprung in Empfang nehmen können.
Meist wird der Eisprung (Ovulation) mittels Mikroinjektion von HCG induziert. Er findet ca. 24-36 Stunden nach Gabe des Medikamentes statt.
Generell ist dies im natürlichen Zyklus („natural cycling“) möglich. Vorher erfolgt meist ein- bis zweimalig eine Ultraschalluntersuchung und ggf. eine Hormonbestimmung.
Sollten unregelmäßige Zyklen oder Hormonstörungen, wie das „Polyzystische Ovarsyndrom = PCO-Syndrom“, vorliegen, ist eine milde Stimulation zu empfehlen. Diese kann in Tablettenform vom 5. bis zum 9. Zyklustag erfolgen, d.h. zeitlich stark begrenzt, oder in selteneren Fällen mit Mikroinjektionen von Follikelstimulierendem Hormon (FSH).
Der Vorteil liegt hier in dem nur geringen Zeitaufwand, was das Zyklusmonitoring betrifft. Das Auslösen wird in der Regel von Ihnen zuhause durchgeführt. Die Verträglichkeit ist als exzellent zu bewerten.
Prüfung der Eileiterdurchgängigkeit
Tritt trotz guter hormoneller Zyklen im Rahmen des Zyklusmonitorings oder trotz Verkehr zum Optimum (VZO) keine Schwangerschaft ein, so ist es ratsam, die Eileiterdurchgängigkeit zu prüfen (Chromopertubation).
Dies kann mittels Ultraschalluntersuchung ganz ohne Narkose mit dem ExEm© Foam-Kit erfolgen. Mithilfe eines sehr weichen Kunststoffkatheters wird eine spezielle Flüssigkeit in die Gebärmutter injiziert und deren Passage durch die Gebärmutterhöhle in die Eileiter und, bei offenen Eileitern, in die Bauchhöhle verfolgt. Man kann meist auch eine prompte Durchgängigkeit von einer verzögerten Durchgängigkeit unterscheiden. Auch eine gute räumliche Beziehung des Eileiters zum Eierstock kann so abgeschätzt werden (tubo-ovarieller Kontakt).
Liegen jedoch in der Anamnese Hinweise auf eine Endometriose vor, wie starke Regelbeschwerden (Dysmenorrhoe) oder Schmerzen beim Geschlechtsverkehr (Dyspareunie), so empfehlen wir die Abklärung der Eileiterdurchgängigkeit im Rahmen der Fertilitätschirurgie durch eine Bauchspiegelung in Kombination mit einer Gebärmutterspiegelung (Hysteroskopie).
Diese kann bei gering ausgeprägten Befunden oder bei rein diagnostischen Fragen ambulant in unserer Belegarztabteilung für Gynäkologie im Krankenhaus Wegscheid oder im Krankenhaus Freyung erfolgen. Hier führen wir auch Endometriosesanierungen durch.
Dr. med. Rüdiger Schug ist seit vielen Jahren auf Endometriose sowohl operativ als auch hormonell als gynäkologischer Endokrinologe spezialisiert. Selbstverständlich gibt es in allen unseren Praxen die Möglichkeit der minimalinvasiven gynäkologischen operativen Abklärung und Therapie.
Postkoitaltest (nach dem Geschlechtsverkehr) oder auch Sims-Huhner-Test
Dieser Test zeigt an, ob für Spermien die Überlebensfähigkeit im Gebärmutterhalsschleim (Mucus) gegeben ist.
Unmittelbar vor dem zu erwartenden Eisprung werden Sie zum Geschlechtsverkehr aufgefordert. 8-12 Stunden später sollen Sie sich bei uns in der Praxis einfinden.
Dort entnehmen wir im Rahmen einer gynäkologischen Untersuchung mit einem Wattetupfer eine Probe des Gebärmutterhalsschleims aus dem hinteren Scheidengewölbe und aus dem Muttermundsbereich. Diese zwei Proben werden unter dem Mikroskop untersucht.
Normal ist der Befund, wenn mindestens 10 lebendige, bewegliche Spermien im Gesichtsfeld bei 40-facher Vergrößerung zu sehen sind.
Bei Einschränkungen hilft dann eine Insemination. Hierbei wird die Gebärmutterhalsschleimbarriere umgangen.
Gebärmutterhalsschleimtest oder ungekreuzter Kurzrock-Miller-Test
Hierbei geht es um ggf. vorhandene Antikörper, die vitale Spermien im Sekret des Gebärmutterhalsschleims angreifen und abtöten können.
Sie und Ihr Partner kommen kurz vor zu erwartender Ovulation zu uns. Der Mann gibt eine Samenprobe ab (diese kann auch zuhause gewonnen werden). Auf einem Objektträger werden dann ein Tropfen der Samenflüssigkeit mit Sekret aus dem Gebärmutterhals zusammengebracht und die Reaktion unter dem Lichtmikroskop, ebenfalls in 40-facher Vergrößerung, beobachtet.
Insemination (IUI = intrauterine Spermieninjektion)
Die Insemination ist ein schmerzfreies und schonendes Verfahren, um den Kinderwunsch zu unterstützen. Hierbei werden über einen sehr weichen, dünnen Katheter die Spermien direkt in die Gebärmutter eingebracht. Eine Betäubung ist nicht notwendig.
Die Spermien werden vorher in unserem Labor mit Hilfe einer Dichtegradienten-Zentrifugation behandelt, um die „schnellen Schwimmer“ zu gewinnen und eventuell schädigende Stoffe zu entfernen.
Diese Behandlung kann bei unauffälligen weiblichen Zyklen auch im natürlichen Zyklus (natural cycle) erfolgen. Lediglich das Zyklusmonitoring mittels Ultraschall, ggf. eine Hormonbestimmung sowie das Auslösen des Eisprungs (Ovulation) mittels einer Mikroinjektion werden benötigt.
Sollten Zyklusanomalien, wie z.B. eine Follikelreifungsstörung, vorliegen, so kann eine milde Stimulation benötigt werden, welche auf verschiedene Arten erfolgen kann (Tabletten oder Mikroinjektionen).
Vor einer Insemination sollte eine Eileiterdurchgängigkeitsprüfung durchgeführt werden.
Vorteile:
- Eine Insemination kann die Schwangerschaftsrate gegenüber dem regelmäßigen Geschlechtsverkehr verdoppeln bis verdreifachen.
- Es ist keine invasive Methode.
- Keine großen Ausfallszeiten durch nur geringen Zeitaufwand.
IVF / ICSI
Befruchtung der Eizellen im Rahmen einer In-Vitro-Fertilisation (IVF) oder einer Intrazytoplasmatischen Spermieninjektion (ICSI)
Dr. med. Rüdiger Schug als langjährig erfahrener Reproduktionsmediziner kann Sie über die oben genannten Therapieoptionen hinaus in Kooperation mit dem Kinderwunschzentrum Prof. Thews auch im Rahmen einer „künstlichen Befruchtung“ betreuen. Planung, Stimulation sowie das Monitoring finden in Hauzenberg statt. Einzig für Punktion und Transfer ist je eine Fahrt nach Wels ins Kinderwunschzentrum nötig.
Was ist der Unterschied bei den oben genannten Therapien?
Bei einer IVF werden die Eierstöcke mittels eines Hormons stimuliert, welches ca. ab dem 2. Zyklustag selbst über eine Mikroinjektion unter die Haut appliziert wird. Ungefähr ab dem 5. oder 6. Tag erfolgt eine weitere Injektion, die einen vorzeitigen Eisprung verhindert. Sind ausreichend Follikel gewachsen und haben diese die richtige Größe erreicht, wird der Eisprung mittels Injektion von z.B. HCG induziert. Am übernächsten Tag erfolgt die Punktion der Eierstöcke und ihre Befruchtung im Reagenzschälchen (deshalb auch der Name „in vitro“ = „im Glas“). Dabei werden konzentrierte Spermien über je eine Eizelle gegeben. Das Spermium befruchtet selbst die Eizelle.
Bei ICSI erfolgt die Stimulation nicht anders als bei IVF. Am Tag der Befruchtung wird jedoch für jede Eizelle ein einzelnes Spermium ausgewählt und direkt in die Eizelle eingebracht.
Die weitere Kontrolle erfolgt dann wieder in der Praxis und – und das ist bei uns das Besondere – bei eingetretener Schwangerschaft auch die weitere Schwangerschaftsbetreuung.
Natürlich gibt es zu den Therapiemöglichkeiten IVF und ICSI weitere Optionen, die je nach grundlegendem Problem hinzu genommen werden können, wie z.B. „assisted hatching“ oder eine spezielle Auswahl der Spermien. Dies wird bei Bedarf im individuellen Gespräch mit Ihnen besprochen und diskutiert.
Eine Diskussion dieser sehr weit in die Tiefe der Materie reichenden Methoden würde den Rahmen dieser Homepage sprengen.
ERA-Testung
Dies ist eine Untersuchung, die das optimale Zeitfenster für die Einnistung einer befruchteten Eizelle in die Gebärmutterschleimhaut herausarbeitet. Durch eine Probeentnahme an der Gebärmutterschleimhaut kann anschließend in einem kooperierenden Labor eine genetische Testung auf verschiedene Gene durchgeführt werden, welche an der „Aufnahmefähigkeit = Rezeptivität“ des Endometriums für die befruchtete Eizelle beteiligt sind. So kann man abschätzen, ob ein gewählter Zeitpunkt evt. zu früh oder zu spät geplant wäre oder ob er genau richtig und somit optimal ist.
Einnistungskürettage oder auch Endometrium-Scratching
Hier wird im Vorzyklus einer geplanten künstlichen Befruchtung oder Insemination eine kleine Schleimhautirritation gesetzt. Diese ist ohne Narkose möglich. Die Wirkung hält zwei Zyklen an.
Durch die Irritation kommt es zu immunologischen Reaktionen im Bereich der Gebärmutterschleimhaut, die eine Einnistung einer befruchteten Eizelle günstig unterstützen.
Immunologische Untersuchung des Endometriums (Gebärmutterschleimhaut)
Diese Untersuchung wird bei Einnistungsversagen oder auch bei wiederholten Aborten (Fehlgeburten) eingesetzt.
Mit einem dünnen Katheter, der wie eine umgekehrte Luftpumpe funktioniert, kann ganz ohne Narkose in der zweiten Zyklushälfte eine Probe aus der Gebärmutterschleimhaut entnommen werden. Ein externes Labor untersucht und befundet dieses Gewebe.
Hierbei geht es z.B. um uterine natural-killer-cells, die in der zweiten Zyklushälfte eine wichtige Rolle für die Einnistung einer befruchteten Eizelle spielen. Bei ca. 20-30% der Frauen mit wiederholtem Einnistungsversagen finden sich erhöhte Werte. Durch eine Therapie können diese gesenkt werden.
Des Weiteren wird das entnommene Gewebe auf uterine Plasmazellen untersucht. Diese deuten auf chronische Entzündungen hin.
Einen dritten Faktor stellen regulatorische uterine T-Zellen dar. Sie sind wichtig für die Rezeptivität des Endometriums und für die Toleranz gegenüber dem Embryo.
Daraus abzuleitende Therapieoptionen sind:
- Uterine Gabe (Spülung) von HCG
- Therapie mit Kortikoiden
- Antibiotische Therapien z.B. mit Doxycyclin bei erhöhten uterinen Plasmazellen
und die Gabe von Lipidinfusionen über die Vene z.B. INTRALIPID®
Die Intralipid-Immunmodulation
Intralipid ist eine Fettemulsion, die z.B. zur parenteralen Ernährung eingesetzt werden kann. Im Rahmen der Kinderwunschtherapie wird sie zur Immunmodulation verwendet. Hierfür werden ca. alle 2 Wochen eine, je nach Befund und Indikation verdünnte, Intralipidinfusion über die Vene verabreicht.
Wie bereits oben beschrieben, kann diese Therapieform bei Einnistungsversagen oder auch bei wiederholten Fehlgeburten angedacht werden.
EMMA-Test
EMMA-Test = Endometrial Microbiome Metagenomic Analysis
Hier werden ebenfalls durch eine kleine Probeentnahme der Gebärmutterschleimhaut genetische Untersuchungen über das intrauterine Mikrobiom durchgeführt und dann auch entsprechend behandelt. Diese erfolgt im Rahmen einer normalen gynäkologischen Untersuchung mit einem Spezialkatheter ganz ohne Narkose. Bei wiederholtem Einnistungsversagen ist dies ein weiteres diagnostisches Verfahren, um die Chancen für eine erfolgreiche Einnistung zu erhöhen.
Was kann ich bei gehäuften Fehlgeburten (Aborten) tun?
Medizinisch spricht man ab 3 und mehr Fehlgeburten (Aborten) von einer habituellen Abortneigung. Spätestens jetzt sollte eine weitere Abklärung erfolgen.
Haben Sie Kinderwunsch und/oder schon zwei Aborte erleben müssen und sind 30 Jahre oder älter, so bitten wir Sie auch, uns anzusprechen.
Im Gyn-Team Bayerwald wird man sich fachlich kompetent um die weitere Abklärung kümmern.
Obwohl allgemein bekannt ist, dass Aborte nicht selten sind, so werden sie doch immer als sehr schmerzhafter und herber Rückschlag empfunden bei dem wunderbaren Wunsch, als Familie zu wachsen.
Basisdiagnostik:
Neben der ausführlichen Erhebung der Eigen- und Familienanamnese (auch des Partners) mit anschließender gynäkologischer und Ultraschalluntersuchung gehört die Suche nach
- Gerinnungsstörungen (Thrombophilie)
- genetischen Störungen von Frau und Mann (z.B. Erkennen von sogenannten balancierten Translokationen)
- uterinen Problemen mithilfe einer Gebärmutterspieglung (ca. 30% der Polypen in der Gebärmutterschleimhaut lassen sich nicht durch Ultraschall erkennen) dazu.
Sollte der Verdacht auf Endometriose oder uterine Fehlbildung vorliegen, so kann die Kombination mit einer Bauchspiegelung sinnvoll sein.
Aufgrund unserer Expertise im Bereich des Kinderwunsches und der gynäkologischen Endokrinologie können wir eine weitaus größere Abklärung bieten, sofern dies medizinisch sinnvoll erscheint:
- immunologische Abklärungen in Form von Endometriumbiopsien oder Blutuntersuchungen (s.o.)
- EMMA-Test (s.o.)
- Intralipidinfusionen
- hormonelle Gelbkörperunterstützung und Monitoring
Fertilitätschirurgie
Im Rahmen der Fertilitätschirurgie geht es um Eingriffe, die die Fruchtbarkeit unterstützen oder wiederherstellen können.
Diagnostische Gebärmutterspiegelung mit Endometriumbiopsie (Hysteroskopie mit Kürettage)
Muttermund und Gebärmutterkörper werden auf Auffälligkeiten wie Myome, Polypen, Narben oder Entzündungen untersucht. Die Biopsie kann neben der feingeweblichen Untersuchung auch für weiterführende immunologische Tests verwendet werden.
Operative Gebärmutterspiegelung (operative Hysteroskopie)
Meist in Kombination mit oben genannter Diagnostik. So kann z.B. ein diagnostizierter Polyp gleich abgetragen und die regelrechte Anatomie wiederhergestellt werden.
Weitere Indikationen zur operativen Hysteroskopie:
- hysteroskopische Septumabtragung
- intrauterine hysteroskopische Adhäsiolyse (Lösen von Verwachsungen)
- hysteroskopische Myomabtragung
Diagnostische/operative Bauchspiegelung (Laparoskopie)
Goldstandart in Kombination mit der Gebärmutterspiegelung, um die Eileiterdurchgängigkeit (Chromopertubation) zu prüfen. Auch in der Diagnostik der Endometriose und vor allem deren Therapie ist sie ein Segen. Wir können ohne großen Bauchschnitt ausgedehnte Endometrioseentfernungen durchführen. Schnelle Erholungszeiten und rasche Wiederaufnahme der Kinderwunschtherapie sind nur einige Vorteile einer Bauchspiegelung. Dank optimaler Ausstattung und fachlicher sowie operativer Expertise sind wir fähig, komplexe rekonstruktive Maßnahmen durchzuführen.
In unserem Myomzentrum lassen sich die meisten, dem Kinderwunsch hinderliche Muskelknoten (Myome) mittels minimalinvasiver Verfahren beseitigen und die Gebärmutter anschließend wieder in ihrer Form rekonstruieren.
Auch die Endometrioseentfernungen sind heute vor allem eine Domäne der minimalinvasiven gynäkologischen Chirurgie (sehen Sie bitte unter unserer Rubrik „Endometriose“ weitere interessante Informationen). Eine Endometriosesanierung kann nach Studienlage die Schwangerschaftsrate statistisch im Schnitt um 10-15% erhöhen.
Dr. med. Rüdiger Schug führt auch uterusrekonstruktive Verfahren der Adenomyoseentfernung an der Gebärmutter durch (Endometriose in der Muskulatur der Gebärmutter).
Uterusfehlbildungen
Nicht alle Fehlbildungen der Gebärmutter sind in ihrer Ausprägung und Auswirkung auf Kinderwunsch gleich zu bewerten. Neben einer 3D-Ultraschall-Darstellung ist die kombinierte Spiegelung der Gebärmutterhöhle (Hysteroskopie) und der Bauchhöhle (Laparoskopie) essenziell, um den Ausprägungsgrad festzustellen. Eine ggf. operative Therapie kann ebenfalls in den meisten Fällen minimalinvasiv durch eine Bauchspiegelung erfolgen.
Stichelung/Vaporisation oder „Ovarian Drilling“ bei PCO-Syndrom
Durch moderne Hormonbehandlung im Rahmen des Kinderwunsches nicht mehr oft durchgeführt. Hierbei werden die Ovarien mittels Elektronadel mehrmals „gestichelt“, wodurch sich wieder normale Zyklen einstellen können und dadurch ein Spontaneintritt einer Schwangerschaft möglich wird. Dieser Effekt ist meist zeitlich begrenzt. Es gibt Konstellationen, die diesen Eingriff in manchen Fällen wertvoll machen.
Therapie von Hormonstörungen und Begleiterkrankungen
Sehen Sie hier bitte die Informationen unter unserer Rubrik „Hormone“. Gynäkologische Endokrinologie ist die wichtigste Basis zum Verständnis der Kinderwunschtherapie.